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Sich für den Schutz des Lebens einsetzen – von Vincent Munier

Eines Tages, kurz vor Weihnachten im Jahr 2015, kam mein Mann mit einem Buch unter den Armen nach Hause, genannt Arctic .. Es zeigte die schönsten Aufnahmen der wild lebenden Tiere in den abgelegendsten Orten unserer Welt! Er sagte mir er hätte drei Buchhandlungen in der Stadt durchforstet, verbrachte dort seinen ganzen Nachmittag, um schlussendlich ein Buch zu finden, das ihn stark berührt hatte! Wir verliebten uns sofort in den Autor, der die Stille, die schiere Kälte, die Tierwelt , die schiere Natur an diesen Orten kaum besser übersetzen hätte können. Sein Name ist Vincent Munier, und wir sind mehr als glücklich, euch diesen Mann vorstellen zu dürfen, diesen erstaunlichen Fotografen, der Wochen und Monate bei weniger als 30° Minus verbringt, um in den Genuss einer Begegnung mit diesen Schönheiten zu kommen, die so kostbar, so einzigartig, so heilig ist. Wir sind stolz, Vincents Geschichte in unserem 1. 7sky.life Buch veröffentlichen zu dürfen.

Text: Vincent Munier

Ich hatte viel Glück und einen guten Stern. Oft zeichnet sich der Lebensweg durch Entscheidungen und unsere Begegnungen aus. Man kann in viele Richtungen gehen. Ich wuchs in der Nähe eines Waldes auf und lernte von frühster Kindheit an, im Freien zu leben. Ich liebte es, Baumhäuser zu bauen, und Hütten auf den Flüssen. Meine Eltern standen dem Wunder immer sehr offen gegenüber.

Sie haben mich zum Kanufahren mitgenommen, mir beigebracht in den Wäldern Archen zu bauen, mich über einen prächtigen Baum zu begeistern. Mit meinem Bruder und meiner Schwester sind wir da hineingewachsen. Unser Schicksal wäre sicher ein anderes gewesen, wenn wir am Nordpol aufgewachsen wären.
Sie haben uns auch den Begriff der Achtung eingehaucht. Vor allem mein Vater, ein Liebhaber der Tiere, hat mir bei uns, in den Vosgen, die Werte übermittelt, mit der Natur zu leben. Dies war sehr prägend. Noch heute schützt er weiterhin diese alten Wälder auf visueller Ebene, sowie auf der des Berührens. Er hat sich stark dafür eingesetzt, alles Lebende zu schützen. Und er hat mich gelehrt, den Wald auf Zehenspitzen zu betreten, so wie man eine Kathedrale betreten würde. Nicht laut zu sprechen, sich nie hervorzuheben oder sich zu verstecken, so dass die Dinge sich dir, genau wie sie sind, präsentieren können. Und man entdeckt dort majestätische Tiere.

Die Fotografie war für mich ein außergewöhnliches Werkzeug das mir erlaubte, den Moment festzuhalten. Es bieten sich dir ausgezeichnete Gelegenheiten, wenn man das Gefühl hat, die Zeit bleibt stehen. So ähnlich, wie einen Traum oder eine flüchtige Vision festzuhalten… Mit 12 Jahren hat mir mein Vater meinen ersten Fotoapparat in die Hände gelegt. Auch spüre ich in mir diese Seite die sich empört, und mir sehr viele Sorgen bereitet, wenn ich sehe wie die Menschen dieses Lebendige ausbeuten.
Von klein auf lebe ich in diesen Wäldern. Mein Bauernhof wirkt auf mich regenerierend, und ich hatte das Glück, andere magische Orte entdecken zu dürfen. Außerdem nährten sich meine Träume als Kind von den Erzählungen der Entdecker und Naturalisten…

Ich bin ein Träumer, der sich von einem kleinen Fuchs bezaubern lässt. Ich konfrontiere mich gerne mit diesen Orten, in denen der Mensch zu leben vergessen hat. Gerne begebe ich mich in diese ‚Lücken’ ohne mich aufzudrängen und mit den Tieren gleichstellen zu wollen, ohne ihr Konkurrent zu sein. Das ist in meiner Art vorzugehen wichtig. Mich faszinieren die Tiere, die strenge Kälte und Extrembedingungen überleben und ich liebe dieses Abenteuer, diese um ein Vielfaches verstärkten Empfindungen, … die tausendfach größeren Ängste, Furcht, Begeisterungen… Ich trage stets etwas Angst in mir. Auch fühle ich mich fragil und es wirkt natürlich beruhigend, mit der Natur in Verbindung zu stehen. Wir sind alle menschliche Wesen und verhalten uns ein bisschen wie Spiegel. Ich habe den Eindruck, dass es leichter ist, sich in die Form des Bürgers zu pressen und gegen die Natur zu handeln. Und ich muss zugeben, dass ich mich, je mehr Zeit vergeht, umso weniger wohl in unserer Gesellschaft fühle. Ohne es zu merken, leben wir eine gewisse Mittelmäßigkeit.
Die Natur ist direkt! In unserer Erziehung der Kinder fehlt uns eindeutig die Lehre barfuss zu laufen, die Hände in die Erde zu stecken.
Ich habe den Eindruck, dass es mir auf professioneller Ebene sehr an Ehrgeiz mangelt, und ich kann mich nicht projizieren. Ich lebe ein einfaches Leben ohne Berechnung. Alles ist Stück für Stück gewachsen. Die Gefühle, die ich spüre sind die, die ich auf meinen Bildern weitergebe. Sie bereiten mir eine Gänsehaut. Sie sind auf so natürliche Weise entstanden. Zen-Fotos, ein wenig minimalistisch… ich schreibe auch gerne, und male. In meinen Fotografien zeige ich einen Blick ohne Berechnung, einzigartig und simpel.

Zu Anfang des Jahres 2000 erfuhr ich auf Kamchatka eine große Offenbarung und handelte mir eine Ohrfeige ein. Es war ein Land der Träume, und ich war gerade 20 Jahre alt. Bis in den 80er Jahren, war dieser Ort für Bären verboten. Danach begann man, sie wieder neu zu integrieren. Meine Begegnung mit den Nomaden, die an diesem so geschützten Ort in vollkommener Harmonie mit den Tieren und der Natur lebten, war für meine Laufbahn als Fotograf von grosser Bedeutung. Und ich hatte dort wundervolle Begegnungen mit den Bären. Die Großraubtiere faszinieren mich. Sie in ihrem natürlichen Umfeld beobachten zu können, wo der Mensch sie nicht ausgerottet und gefangen hat, weil sie an der Spitze der Nahrungskette stehen. Ohne die Gegenwart der Großkatzen, wie die der Wölfe, Bären und Lynx wohnt einem Wald nicht die gleiche Magie inne.

Meine bedeutendste Begegnung und einer der Höhepunkte meines Lebens spielte sich am Ende der Welt auf der Insel von Ellesmere, im hohen arktischen Kanada mit weißen Wölfen ab. Einen Abend haben mich neun davon umzingelt…. Ich habe fotografiert, alles eingefangen! Ich war mit meinem Zelt alleine auf einer Eisbank, als sie mich besuchen kamen. Genau auf diesen Moment wartete ich seit Jahren. Ich habe oft ihre Spuren gesehen, sie selbst aber nicht… Um sich den Tieren nähern zu können, ist alleine sein die perfekte Konfiguration, denn für sie gibt es nur ein Geräusch, den Geruch einer einzigen Person. Das sind die großen Geschenke der Natur und ich versuche diese Momente der Begegnung in allen meinen Reisen auszulösen. Das ist mein Glück. In die Natur einzutauchen, mich in sie hineinzuversetzen, mir vorzustellen was er jetzt an meiner Stelle tun würde. Meine Solo-Reisen sind immer innere Reisen.

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